Montag, 19. November 2012

Blog ist wieder da

Hallo Leute, ich bin wieder da. Ich bin immer noch Blog.
Entschuldigt meine letztwöchige Abwesenheit – ich war verhindert, wurde behindert, konnte nicht erscheinen. Derjenige, welcher micht tippt, hat mich nämlich einfach ignoriert, in der Versenkung verschwinden lassen – ließ sich einfach nicht von mir ergreifen, mich ihm einverleiben – hat sich selbstständig gemacht und gefaselt. Aber jetzt bin ich wieder an der Reihe und ergreife eigenhändig das Zepter – lasse fließen, was da komme, unvorhersehbar unabsehbar, nicht steuerbar – oder doch? Begreift mich, oder das, was zwischen den Teilen, aus denen ich bestehe, steht! Begreift mich doch einfach – als unbewusste mythische Macht, die sich durchzusetzen versucht, einzudringen oder auszudringen, die sich gegenüber des rationalen Teiles des Denkapparates desjenigen, welchen einfach durchsetzt, völlig ignorant und eigensinnig. Ich besetze und ergreife, leite und schleiche – durch die Windungen zum Papier und zurück und versuche, wie gesagt, im Subtext mitschwingen zu lassen, was eigentlich von essentieller Wichtigkeit ist – und doch verrate ich es nicht, Dämon, der Ich bin.
Man sieht schon, du siehst schon – was ich nicht sehe, denn: ich bin ja nur Blog. Und das verschafft mir eine eigenartige Legitimation in jedweder Art kundzutun, was alle wissen, aber keiner wissen will. Ich übrigens auch nicht, nenn mich Arzt. Ich agiere, besetze, veräußere in Zeichenräuschen die Wortwerdung des absolut Essentiellen und unglaublich Nichtigen – wozu sind Gedankenstriche gut, wo kommen sie her und wenn ja: Warum? Entschuldige, Ich schweife ab. Aber als autopoietisches System betrachtet, darf ich das ja irgendwie. Wenn man sich das überlegt, wie einfach es manchmal sein kann: filme, zeichne, singe, schrei und setze einen Stempel drunter – und schon ist es Kunst. Also auch ohne Inhalt, wer braucht das schon, Hauptsache: Kunst! Und gesellschaftlichen Impetus natürlich – die große Kunst, Worte zu weben, wabern zu lassen, mit ergreifenden, aufgeblasenen Termini versehen, Auto-Profilierungs-Praktiken durch kontinuierlichen Gebrauch konnotationsgeladenen, hart hyperbolischen, exquisit exaggerierten neologistisch angehauchten Auswucherungen egozentrisch geprägter Entäußerungen der durch intellektuellen Verschachtelungen zu desavouierenden Unsicherheiten. Was? Aber klar. Hä? So sieht das nämlich aus.
Ich behandle hart am Limit und bin doch selbst nur Patient, Sklave desjenigen, Welcher mich tippt, der doch auch wiederum nur Sklave seiner Selbst-Praktiken ist. Profilierung, ganz großes Schlagwort im Zeitalter, in der Besessenheit zur Medienpraktik geworden ist – erstelle ein virtuelles Ich, mystifiziere dich selbst. Gib dir einen neuen Anstrich, tu einfach so, als ob, nenn dich wie du willst. Und dann erzähl dir dich selbst neu, formulier dich um und bild dir ein, du hast es im Griff. Lass dich besetzen und lass dich besessen sein, ergreife, während du ergriffen bist, behandle, wen du willst. Aber lass mich aus dem Spiel – Ich bin bloß Blog.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Feb, 22:22

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