Dienstag, 22. Januar 2013

Zeit ist Geld

Zeit ist Geld. Das mit der Zeit hatten wir schon (siehe „Zeit zu handeln“). Und Geld ist vermutlich genauso wichtig wie Zeit. Man kann das aber nicht so genau sagen. Muss man aber auch nicht. Das eine geht mit dem anderen Hand in Hand und ersetzt sich gegenseitig bei Bedarf. Wenn ich zu viel Zeit habe, habe ich vermutlich genug Geld. Und wenn ich genug Zeit habe, muss ich mir wahrscheinlich auch keine Sorgen um Geld machen. Denn wenn ich mir Sorgen um Geld machen müsste, hätte ich vermutlich gar keine Zeit dafür, mir Sorgen darum zu machen. Reihen wir Geld also getrost in die Reihe unserer herauskristallisierten Oberärzte ein: Facebook, Zeit und Geld. Da erscheint es verlockend, die drei in eine direkte Verbindung zu bringen und damit ein Monster zu erschaffen, welches uns Angst machen könnte. Facebook ist und bleibt kostenlos – dies zu betonen (siehe facebook.com) scheint ein wichtiges Anliegen des verehrten Herrn Zuckerberg und seiner Schergen zu sein. Doch ist es tatsächlich kostenlos? Fehlanzeige. Wir bezahlen – tagtäglich - und zwar mit unserer Aufmerksamkeit, der neuen Währung des Web 2.0. Wir schenken der Online-Plattform bald mehr Aufmerksamkeit als unserer Körperhygiene und bemerken dabei kaum, dass die Sache zum Himmel stinkt. Während wir nämlich die tatsächlichen Kontakte vernachlässigen und ganz nebenbei mehr über uns Preis geben, als uns lieb ist, verschenken wir nicht nur ebendiese persönlichen Daten (Wie fühlst du dich gerade, Blog? – Blendend.), die über Umwege in Geld umgewandelt werden. Viel mehr bezahlen wir mit unserer Aufmerksamkeit, diese lässt sich in Zeit umrechnen und: Zeit ist Geld. Facebook ist und bleibt kostenlos, wie gesagt. Schließlich lassen sich all unsere Bedürfnisse, Ängste und was uns sonst noch so antreibt in Scheine umrechnen. Und dass wir dabei eher als Patienten dastehen anstatt als frei handelnde Akteure, liegt wohl auf der Hand. Was viel interessanter zu sein scheint, zeigt sich wenn man die drei (im Blog) behandelten Oberärzte einmal auf Herz und Nieren behandelt und versucht, hinter sie zu blicken. Dann muss man sich die Frage nach der Motivation stellen: Was treibt wen wie an? Die Maschinerie hinter Facebook lässt sich aus vorliegenden Schlussfolgerungen letztlich auf eine geldgetriebene rückführen und bleibt wiederum am Menschen selbst verhaftet. Somit lässt sich auch der Oberarzt wiederum nur als Patient seiner selbst entpuppen. Von Trieben gesteuert, die sich dann wieder in Geld umrechnen lassen. Ein Teufelskreis der Behandlung also? Zieht man alles ab, was behandelt wird, bleibt dann doch wiederum nur das liebe Geld, dieses seltsame Konstrukt, dass unser Denken, Handeln und Leben strukturiert übrig. Dämonisierungen sind aber fehl am Platz – es geht schließlich darum, wie man damit umgeht. Um dies ökonomisch sinnvoll zu gestalten, sollte man sich etwas Zeit nehmen. Und Zeit ist Geld. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Feb, 22:22

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